Weihnachtsgruß

Liebe Schulgemeinschaft der Stadtteilschule Niendorf,

das Jahr 2021 liegt bald hinter uns. Ein weiteres Jahr, in dem die Corona-Pandemie unser miteinander Leben und Lernen zu einem großen Teil bestimmt hat. Hybridunterricht, Aussetzung der Präsenzpflicht, Kohortentrennung, Maskenpflicht, Selbsttests, Quarantäneanordnungen für Schülerinnen und Schüler und für einige Lehrkräfte. Wir mussten wieder auf kulturelle schulische Veranstaltungen fast vollständig verzichten.

 

Auch in diesem Jahr gab es neue Wörter. Dieses Mal hieß eins davon „Wellenbrecher“ – übrigens das Wort des Jahres, für das sich die Gesellschaft für deutsche Sprache entschieden hat. Letztes Jahr war es das Wort „Corona-Pandemie“ und 2019 „Respektrente“, was sich auf die Einführung einer Grundrente bezog. Kaum vorstellbar, dass wir 2019 noch ohne all die Wortschöpfungen rund um die Pandemie gelebt haben.

Kaum vorstellbar auch, dass Sprachforscher mehr als 2000 Wortneuschöpfungen fanden, die im Zeichen von Corona entstanden sind, ganz aktuell „2G-Plus“ und „Boosterimpfung“. In diesem Zusammenhang: Wir haben selbst eine Impfaktion für Schülerinnen und Schüler gestartet und auch einen Booster-Impftermin für unser schulisches Personal organisiert. Die Hausarztpraxis Ute Meier Lokstedt hat hier hervorragend mit uns zusammengearbeitet.

Wie ist es uns als Schule gelungen, mit all diesen Herausforderungen rund um die Pandemie umzugehen?

Die Beantwortung dieser Frage verbinde ich zuerst mit einem Dankeschön. Es geht an unser gesamtes schulisches Personal, an das Schulleitungsteam, an die Lehrkräfte, die Sozialpädagoginnen und -pädagogen, die Mitarbeiterinnen im Schulbüro und unsere Verwaltungsleitung, an unsere Hausmeister und an die Honorarkräfte im Ganztag für den hohen persönlichen Einsatz in dieser besonderen Zeit.

Unser Elternrat unterstütze uns auch in diesem Jahr mit seinem großen Interesse an allen schulischen Belangen, mit Rückmeldungen, Hinweisen und immer wieder auch der Bestärkung für uns, dass wir gangbare, sichere Wege für unsere Schüler_innen durch die Pandemie gefunden haben.

Unsere Schülerinnen und Schüler sind diese Wege mit uns gegangen, zum allergrößten Teil mit Verständnis für die vielen neuen Regeln und die Einschränkungen, zum Beispiel durch die Kohortentrennung in den Außenbereichen und die eingeschränkte Nutzbarkeit des Kiosk. Hier war vor allem das „Wir“ gefragt. Gegenseitige Rücksichtnahme und Verständnis – zum Beispiel dafür, dass das Tragen der Maske vor allem die anderen schützt.

Für unseren Caterer MammasCanteen waren die letzten zwei Jahre alles andere als einfach. Distanz- und Hybridunterricht, Kohortentrennung am Kiosk und beim Mittagessen waren Herausforderungen, für die wir gemeinsam nach Lösungen gesucht haben, wo immer es möglich war. Danke, liebes Mammas-Canteen-Team, dass wir uns immer auf euch verlassen können und dass ihr durchgehalten habt!

Nach 2020 hat auch dieses Corona-Jahr unsere digitale Entwicklung beflügelt. Nach den Lehrkräften des 6. Jahrgangs hatten bereits zu Beginn dieses Jahres alle unsere Lehrkräfte und Sozialpädagoginnen und –pädagogen die Möglichkeit, mit einem eigenen dienstlichen iPad zu arbeiten. Unser Fortbildungstool „StudyPoint“ füllte sich mit weiteren digitalen Fortbildungen – von Kollegen für Kollegen erarbeitet. Im August 2021 startete der iPad-Pilotjahrgang 6, das heißt, alle Schülerinnen und Schüler dieses Jahrgangs arbeiten mit einem iPad. Alle anderen Klassen sind mit 5 bis 6 Geräten ausgestattet, die im Unterricht genutzt werden können. In allen Klassen- und Fachräumen arbeiten wir inzwischen mit Apple-TV’s, so dass eine Übertragung von den Endgeräten auf das Whiteboard leicht für Lehrkräfte sowie für Schülerinnen und Schüler umgesetzt werden kann.  All das wäre nicht möglich gewesen ohne den unermüdlichen Einsatz der Lehrkräfte, die für unsere IT-Administration verantwortlich sind – dafür ein ganz besonderer Dank!

Musikunterricht, Theater, Chor- und Orchesterarbeit waren auch 2021 nur unter ganz besonderen Hygienebedingungen möglich. Die künstlerische Begleitung von zum Beispiel Abschluss- oder Einschulungsfeiern musste eingeschränkt werden, gerade deshalb durften wir uns über die wenigen Beiträge umso mehr freuen.

Für mich gab es zwei künstlerische Highlights, die ich hier besonders erwähnen möchte. Im Mai 2021 erfreute eine Schülerin die Prüfungskommission mit einer besonderen Lernleistung im Rahmen des Abiturs. Sie hatte unter widrigsten Umständen, aber mit viel Elan, Flexibilität und Durchhaltevermögen ein Konzert vorbereitet, dass vollkommen Corona-hygienekonform und in höchster Qualität die Jury begeisterte. Als einzige Zuschauer von extern waren ihr Opa und zwei Instrumentallehrer der Musikschule zugegen. In diesem schönen Moment wurde mir schmerzlich bewusst, dass die Pandemie unseren Schülerinnen und Schülern vielfach die Gelegenheit genommen hat, mit ihren Talenten ihre Mitmenschen zu erfreuen und wie wir das doch von allen Seiten vermissen.

Umso erfreulicher war es dann, dass unser Orchester im Oktober noch auf Orchesterfahrt gehen konnte und sich auf mein persönliches zweites künstlerisches Highlight vorbereitete: Unser Weihnachtskonzert. Es sollte in diesem Jahr endlich wieder in Präsenz stattfinden, mit weniger Zuschauern, aber immerhin in Präsenz. Doch als die Infektionszahlen dann so rasant anstiegen, war uns schnell klar, dass wir eine andere Lösung brauchten. Am 07. Dezember streamten wir unsere Weihnachtsshow live und wir hatten sogar viel mehr Zuschauer durch das Internet, als wir in die Aula bekommen hätten. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, die Akteure des Abends in der Aula zu sehen, die Aufregung bei Schülerinnen und Schülern sowie ihren Lehrkräften, die Beiträge selbst aus den Bereichen, Chor, Orchester und Theater, die Gedichte der Jüngsten aus Jahrgang 5, die Moderation, die Gänsehaut, die sich beim Zuhören einstellte, die Professionalität an der Technik, das Miteinander und der Wille, anderen mit dieser Veranstaltung etwas zu schenken – Weihnachtsstimmung und ein bisschen das Gefühl von Normalität. Ich danke allen daran Beteiligten aufs Herzlichste.

Auch unser Tag der Offenen Tür war bereits in Präsenz in Planung, als die Infektionszahlen wieder zu steigen begannen. Also war ein schnelles Umdenken von Nöten. Was dabei herauskam, konnte sich am 10. Dezember auf dem Padlet auf unserer Homepage sehen lassen. Viele Gäste haben die Live-Chats genutzt und wer Lust hat, kann sich auch jetzt noch die Beiträge aus den unterschiedlichsten schulischen Bereichen anschauen. Ich habe das natürlich getan und mich sehr gefreut über die vielen Stimmen, die unsere schulische Arbeit beschreiben. Es gibt dort übrigens auch ein Best off der Weihnachtsshow.

Auf unserer Homepage sind noch weitere Aktivitäten des Jahres 2021 zu finden: das Soundwalkprojekt mit Live-Performance der Klasse 7c;  der „Parcouring“ Workshop der Klasse 6d; „Jugend debattiert“ in der Oberstufe; Kürbisschnitzen im Projektkurs des 7. Jahrgangs; Nistkästen an der Aulawand; der Start unserer Umwelt-AG; die Teilnahme unseres Theaterkurses des 12. Jahrgangs am analog/digital/hybriden Jugendkunstfestival, der Big-Challenge-Wettbewerb und so einiges mehr.

Liebe Schulgemeinschaft, die Adventszeit ist eine Zeit der Besinnung, wir sollten über Erreichtes nachdenken und dankbar sein, für die Dinge, die gelungen sind, die wir gemeinsam geschafft haben, trotz der schwierigen Bedingungen. Es gibt eine Menge davon. Ich bin sicher, dass auch jeder für sich persönlich viele Erfolge des Jahres aufzählen kann.

Für diejenigen, die dabei feststellen, dass es an der einen oder anderen Stelle doch nicht so gut gelaufen ist, besteht jetzt die Möglichkeit, sich für das neue Jahr vorzunehmen, selbst etwas zu verändern, nach dem Motto: Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst.

Allen, die in dieser Zeit krank sind oder schwierige Probleme zu lösen haben, wünsche ich viel Ruhe an den Feiertagen, um Kraft zu tanken, damit sie die Herausforderungen des neuen Jahres gut meistern können.

Denken wir gemeinsam auch an diejenigen, die in dieser Zeit alleine sind. Einsamkeit zu Weihnachten wiegt doppelt schwer. Ein Lächeln und ein bisschen Zeit, kann viel Freude bringen!

 

Ich wünsche Ihnen und euch allen ein friedliches, besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2022. Bleiben Sie und bleibt ihr gesund!

 

Andrea Kühne

Schulleiterin                                              21. Dezember 2021