Lesetraining an der Stadtteilschule Niendorf mithilfe von Lesepat_innen

Flüssiges und sinnentnehmendes Lesen ist eine wichtige Fähigkeit, um am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und dieses mitgehalten zu können: Texte sind im Alltag auf verschiedenste Weisen überall präsent. Die Entwicklung einer guten Lesekompetenz ist jedoch nicht selbstverständlich. Wenn das Lesen im Alltag nicht kontinuierlich geübt wird und die schulischen Förder- und Trainingsmaßnahmen spätestens ab der weiterführenden Schule aufhören, kann sich die Lesefähigkeit verschlechtern. Wenn Lesende damit beschäftigt sind, Buchstaben und Wörter zu dekodieren, also zu entschlüsseln, fehlt ihnen die Kapazität, den Inhalt zu erfassen. Darunter leidet die Motivation, sich mit längeren Texten zu befassen. Sowohl im privaten als auch im schulischen Kontext ist dies bedenklich. Jede Aufgabe im Unterricht hat mit Lesen zu tun, jeder Text muss nicht nur dekodiert, sondern auch inhaltlich verstanden werden. Auch die weiterführende Schule hat die Aufgabe, das flüssige Lesen weiter zu trainieren, um die Lesekompetenz zu stärken. Die Stadtteilschule Niendorf hat dafür das verbindliche Lautlesetraining in Form von Lesetandems für den Jahrgang 5 und 6 im Deutschunterricht eingeführt.
Und ein weiterer Baustein ist letztes Jahr dazugekommen: Durch das Freiwilligen Forum Niendorf-Lokstedt-Schnelsen hat die Stadtteilschule zwei engagierte Lesepatinnen gewonnen, die für eine Stunde jede Woche in die Schule kommen und in einer 1:1 Betreuung das Lesen üben. Saad A. aus der 6f ist ein Schüler, der mit einer Lesepatin üben darf. Jeden Freitag um 8 Uhr geht er mit seiner Lesepatin in den benachbarten Klassenraum. Die beiden kennen sich seit einem Dreivierteljahr und arbeiten für eine Stunde gemeinsam. Die Lesepatin übt mit Saad das flüssige Lesen, aber auch das Schreiben. Ein schöner Nebeneffekt: Die beiden können auch miteinander über ihren Alltag sprechen. Es baut sich eine Beziehung zwischen den beiden auf, sodass sich beide auf den wöchentlichen Termin freuen. Saad selbst sagt über die Arbeit mit der Lesepatin, dass er die Arbeit mit ihr gut finde, denn mit ihr könne er gut arbeiten.

Die Schule profitieren sehr von der freiwilligen Arbeit und ist froh, die beiden Lesepatinnen für gewonnen zu haben.

Für die gezielte Leseförderung der Kinder sind weitere engagierte Lesepaten gesucht. Die Idee: Mindestens einmal pro Woche wird ein Kind beim Lesen begleitet, seine Lesekompetenz gefördert und die Freude am Entdecken von Büchern geteilt. Im Frühling werden alle interessierten Lesepaten zu einem Vorbereitungstreffen eingeladen, um Details und den Ablauf zu besprechen.
Sie interessieren sich auch für die freiwillige Arbeit als Lesepate/in? Melden Sie sich gerne unter tueftelhafen@sts-niendorf.de