Politische Bildung

Debattier irgendwas – ist wahrscheinlich wichtig oder so

Achtung Satire. Und jetzt lest oder es gibt Krieg. Schon die Hinfahrt war die Hölle. Die Debattanten und Juroren haben sich auf das Debattieren vorbereitet und wir, die Journalisten, saßen so nutzlos rum wie verdammte Pilze auf Pizza (widerlich). Da wir gezwungen wurden schon um FÜNF Uhr aufzustehen, weil dieser Wettbewerb ja so wichtig sei. Und was hat man davon? Wir laufen alle rum wie Zombies auf Heroin. Und sehen auch so aus. Herzlichen Glückwunsch.

Als wir angekommen sind, hat die Schule erstmal mit einem fetten „Umweltschule“-Siegel angegeben… DIE HABEN HIER NUR VERDAMMTE PLASTIKBECHER!! Fast so schlimm wie unsere Schule. (Nur’n Scherz, der Text hier muss ja auf die Website kommen.) Immerhin gibt es hier gratis Kekse zur Schnellverschnabulation. Der Typ auf der Bühne sagt jetzt, wir sollen die Becher mit Namen beschmutzen. Diskriminierung. Würde er es gut finden, einen Namen mit fettem schwarzen Edding auf die Fresse geschrieben zu bekommen? Wobei sein Aussehen wahrscheinlich selbst wasserfesten Edding wegätzen würde.

Jetzt sitzen hier alle am Tisch, labern mehr als ein dreijähriges Kind mit ADHS und fühlen sich total wichtig. (Die haben ja auch alle ein Namensschild. Wooooow.)

Jetzt hat sich jemand auf die Bühne gestellt, der sich anscheinend noch wichtiger fühlt als die anderen Debattanten (hätte nicht gedacht, dass das möglich ist) und macht eine Ansage. Als hätte er Ahnung von dem Thema. Immer diese Leute, die denken, sie wären schlau. Aber hey, er hat ein Stück Papier auf der Brust, auf dem wahrscheinlich sein Name draufsteht, der allerdings sowieso so ziemlich jedem am Arsch vorbeigeht. Der muss ja wichtig sein.

Jetzt kommt der damit, dass es verschiedene Räume gibt. Wir bewegen uns doch nicht für die. Niemals. Er hat das jetzt zum dritten Mal wiederholt. Der hat ein Kurzzeitgedächtnis und Alzheimer zusammen. Und der bekommt auch noch Applaus dafür. Ich wette, dass ist nur das Mitleid, welches der täglich kassiert.

Oooh, die Juroren bekommen ein „Jury-Meeting“. Die denken wahrscheinlich, dass sie einen auf Dieter machen und andere Leute zusammenscheißen können. Dies trifft leider nicht zu. Nur deren IQ scheint auf dem gleichen Level zu sein wie der von Dieter. Pech gehabt. Wir befinden uns leider nicht bei DSDS… . Schade schade Marmelade.

So, jetzt sind wir in diesem „Meeting“. Der Typ mit dem Zettel auf der Brust labert irgendwas von: „Wir müssen uns KALIBRIEREN!“ vor sich hin. Kann ja sein, dass er ein Cyborg ist (der, seinem Benehmen nach zu urteilen, HÖCHSTENS in der Alpha-Phase steckengeblieben ist), aber die anderen sind sogenannte „Menschen“. Weiß er, was die sind? Anscheinend nicht.

Nun tut er so, als wüsste er etwas über Noten im Zusammenhang mit dem Debattieren. Was haben seine Programmierer eigentlich geraucht? Immerhin kann er Mathe, wobei ich mir auch gut vorstellen kann, dass mindestens die Hälfte der „Menschen“, die hier im Raum sitzen, schlau genug sind, um herauszufinden, dass fünf Minuten plus fünf Minuten zehn Minuten sind. Echt?

Angeblich dürfen die Leute auf der Bühne überhaupt keine Hilfsmaterialien mitnehmen. Cyborgi (so heißt der jetzt), scheint ja sehr stark gegen „Cheater“ vorzugehen. Dabei cheatet er selbst mit seinen komischen beschrifteten Klopapierfetzen in der „Hand“. Was ein Schlingel.

Jetzt sind wir in eine Debatte reingegangen. Alle Leute fangen an, sich vorzustellen. Das juckt echt keinen, wer wer ist. Es wird eh niemand hier mit Namen erwähnt werden, da die „Betroffenen“ Personen nur rumheulen würden: „Mimimi, ich wurde beleidigt, jetzt muss ich meine Mutter voll heulen und mir einen kack Lolli zum Fettwerden abholen.“ (Okay, war vielleicht etwas übertrieben.) Wir führen hier übrigens Massenbeleidigung durch, sodass sich alle geehrt fühlen können.

Die Juroren sagen, sie freuen sich auf die Debatte. Wie sollte man das können? Ich kann zum Einpennen auch genauso gut nach Hause ins Bett gehen. Die haben anscheinend alle kein Leben.

Jetzt fangen die an, sich wieder irgendwelche Fremdwörter, deren Existenz noch offen im Raum steht, ins Gesicht zu klatschen, wobei die nicht einmal wissen, was diese bedeuten. Die versuchen bestimmt nur, ihren minderwertigen Intelligenzquotienten zu übertönen.

Würde man einen „Ähm“-Counter aufstellen, würde der schneller explodieren als sich das Corona-Virus verbreitet. Ach ja, bevor ich es vergesse: es geht momentan darum, ob Jugendliche ihre Handynutzungszeit selbst bestimmen sollen. Genauso einfallslos, als würde man darüber debattieren, wie rum man eine verdammte Klorolle aufhängen soll.

Jetzt fangen die Juroren an, eine arme Klingel zu vergewaltigen. Anzeige ist raus. Immer diese Klingelfetischisten. Immerhin neigt sich die „Wir hören unnötigem Scheiß zu“-Qual dem Ende zu. Danke dafür.

Wir saßen jetzt 15 Minuten draußen, nur damit die Juristen (Juroren?) besprechen konnten, dass die Debatte scheiße war. Naja, besser gesagt; nicht so gut. Jetzt fangen die noch mit einzelnem Feedback an. Ich habʼ echt keine Lust mehr. Und auch keinen Hintern. Die „Umweltschule“ kann sich anscheinend keine halbwegs menschlichen Stühle leisten. Sind wahrscheinlich alle Cyborgs hier.

Jetzt fängt die zweite Debatte an… . Ist genauso wie bei der ersten. Die Leute denken, sie wären toll und wichtig und stellen sich mal wieder vor. Noch einmal für die etwas… dummen unter uns: ES. JUCKT. UNS. NICHT.

Dieses Mal labern die darüber, ob man die Nationalität von Tatverdächtigen in den Medien erwähnen sollte. Das kann ja was werden.

Die Idioten fangen jetzt schon wieder an, sich in irgendeiner Weise schlau darzustellen… . Oder versuchen es, da es sowieso nicht klappt und die „Menschen“ hier (warum schreibe ich das noch in Anführungszeichen? Cyborgi ist nicht mehr hier… . Zum Glück, sonst packt der Typ noch seine Laseraugen aus und lasert uns mit irgendwelchen Argumenten weg) eines Besseren belehrt wurden. Das hätte man sich aber schon denken können, so wie die Debattanten aussehen…

Ich bin immer noch froh, dass es keinen „Ähm“-Counter gibt. Das wäre sonst echt verdammt kritisch.

Im Endeffekt geht es anscheinend darum, wer am besten so tun kann, als wüsste er etwas über das Thema. Aber da man öfter „ähm“ hört und die Debattanten stottern, ist das schon der Beweis für das Gegenteil. Ich hoffe, die „Finaldebatte“, oder wie auch immer dieses Ding heißt, ist spannender. Jetzt müssen wir wieder rausrennen, damit die Juroren einen auf undercover machen können und ihren Mist besprechen können… . Nur, damit am Ende wieder rauskommt, wie kacke die Debatte war.

Jetzt dürfen wir endlich wieder sitzen. Wer hätte es gedacht: die Debatte war sch… schwach. Schon wieder. Wofür machen wir das eigentlich? Nur eine gewisse Person aus unserer Klasse bekommt das positivste Feedback. Was ein Wunder.

Eben gab es Nahrung. Leider kein Potatenschnitz. Das erste halbwegs Gute heute. Anschließend wurden die Finalisten bekanntgegeben. Natürlich ist auch diese gewisse Person aus unserer Klasse dabei. Das hätte definitiv niemand erwartet. Wir müssen uns noch einmal durch eine Debatte quälen, die mit 120%iger Wahrscheinlichkeit mindestens genauso langweilig wird wie der Rest.

Die Leute hier sind so aufgeregt wie ein kleines nerviges Gör, welches in zwei Stunden einen drecks Fortnite-Skin bekommt. Ich hoffe, diese ekelhafte Erwähnung eines sogenannten Spiels, auch genannt Massenmord, verhindert nicht, dass dieser äußerst einfallsreiche Bericht ganz oben auf die Schulhomepage geknallt wird. Von wegen Eigenlob stinkt. Unseres riecht besser als ein Parfum, welches aus Diabetikersocken hergestellt worden ist.

Cyborgi ist wieder da! Und er ruft die Debattanten und Juroren mit Namen auf und die „Menschen“, die hier rumsitzen, klatschen so viel in ihre „Hände“, dass man schon schnüffeln kann, dass bis heute Abend mindestens 134 Handprothesen für die hergestellt werden müssen. Das klingt wirklich nicht gesund.

Cyborgi fängt jetzt an, Fragen zu stellen, um rauszufinden, ob die Leute in der hintersten Reihe alles hören, da sich die „Umweltschule“ auch keine Billigmikrofone leisten kann. Aber niemand hat vorher gefragt, wer davon schwerhörig ist. Ihrem autistischen Gebrüll nach zu urteilen, müsste es jeder sein.

Jetzt geht die Finaldebatte der Altersklasse eins los. Es geht darum, ob die Schüler in der Schule darüber informiert werden sollen, wie das mit den Steuern im späteren Leben läuft. Sind eh nicht wir. Ist also unwichtig. Die Debattanten sind sogar schon zum Start zu blöd zum Reden, von daher schalte ich jetzt ab. Habʼ echt keine Lust meine letzten drei Gehirnzellen zu verlieren, wenn ich deren ekelhaftes Stottern höre. Außerdem müssen wir uns auch noch durch die Debatte quälen, in der diese gewisse Person aus unserer Klasse ist.

Wenn die Debattanten mal nicht stottern, was so gut wie nie der Fall ist, klingen die, als hätten die mindestens zwölf Promille intus. Vielleicht haben die das sogar. Außerdem reden die so leise wie eine zerquetschte Mücke. GEFÜHLT GAR NICHT. Vielleicht wären die Debattanten da vorne als zerquetschte Mücken wirklich besser aufgehoben. Dann müsste niemand deren Genuschel und Gestottere ertragen.

Die Debatte ist endlich vorbei. Das ging so verdächtig schnell. Kann sein, dass ich eingepennt bin wie der ganze Rest. Wäre bei diesem „spannenden“ Ereignis auch kein Wunder. Jetzt ist Altersklasse zwei dran. Und die machen jetzt wieder so einen bescheuerten Test, wer wann jetzt wen versteht. Wofür braucht man das? Interessiert die Debatte im Endeffekt überhaupt irgendjemanden?

Die nächste Debatte geht darum, ob Hamburg den Klimanotstand ausrufen soll. Debatten sind doch schon langweilig. Warum muss es unbedingt ums Klima gehen? So wie es hier riecht, lassen die „Menschen“ mehr „Abgase“ ab als alle verdammten Kühe zusammen und wenn man die Tür hier aufmacht, ist es höchste Zeit für den Notstand. Wehe, die bringen dieses Argument nicht mehr ein. Dann gibt’s Krieg.

Die Debattanten, die jetzt reden, klingen wie Micky Maus, die Helium inhaliert hat. Deren Stimmen sind gefühlt im Ultraschallbereich. Außerdem wird hier mindestens so viel gestottert wie bei der vorherigen Debatte. Die Zuschauer, die das hier überleben, falls es jemand überleben sollte, sind danach definitiv schwerhörig. Wie kann man bei so etwas überhaupt freiwillig zuhören?

Die Contra-Seite nimmt als Argument eine Massenpanik. Das einzige, was eine verdammte Massenpanik auslösen würde, ist deren unterirdisches Niveau.

Gerade eben hat ein Handy angefangen zu klingeln. Das war definitiv mit Abstand das Spektakulärste am gesamten Tag. Wobei selbst Mathe spektakulärer wäre. Man versteht absolut kein Wort, was die Idioten da vorne vor sich hinnuscheln. Man kann es nicht verstehen. Es ist wie eine neue Sprache, die niemand hören will, da sie klingt, als würde ein Regenwurm mit Tollwut vor sich hinröcheln.

Die Motivation steht den Debattanten förmlich ins Gesicht geschrieben. Die sehen aus als hätte denen ein Alpaka ins Gesicht gerotzt.

Bei den röchelnden Pimmelspitzen in der Stuhlreihe hinter uns kickt gerade der Autismus. Die sollten dringend ihren Autismus zügeln, mit aller Kraft. Sonst kassieren die noch eine Klatsche von Cyborgi, der gerade schon wieder zu uns rüberglotzt als würde er seit 15 Minuten sein ganzes Ersatzteillager hinten reingeschoben bekommen.

Endlich. Es ist überstanden. Alle von diesen kacklangweiligen Debatten sind vorbei.

Zu früh gefreut. Cyborgi fühlt sich cool, rennt wie ein Kleinkind auf die Bühne und kreischt, dass es noch weitergeht. Er labert irgendwas von Urkunden. Wer wollte nicht schon immer ein Blatt Papier mit seinem Namen draufhaben. Suuuuuper.

Jetzt fühlen sich die Aufgerufenen auf der Bühne noch als wären sie etwas Besonderes. Können die vergessen. Das Blatt Papier mit ihrem Namen drauf können die sich sonst wo hinschieben.

Jetzt sind wieder Juroren auf der Bühne und labern drei Jahre lang über ein verkacktes Feedback. Das bringt im Endeffekt noch weniger als wenn man bei Burger King mit Mecces Gutscheinen antanzen würde, weil man keine Hobbys oder aber ein ernsthaftes Problem hat.

Jetzt haben wir es wirklich geschafft. Unser Fazit zum Tag:

Komplette Lebenszeitverschwendung mit einer leichten Würzung autistischer Anfälle, die beschissener waren als wenn (und jetzt die überarbeitete Version für die Kleinen unter uns) man drei saure Gürkchen in seinen Arsch geschoben bekommt und gezwungen wird, einen ganzen Liter Wurstwasser wegzuexen. Das sollte man deutlich nachvollziehen können.

Ach ja, diese gewisse Person aus unserer Klasse ist weitergekommen. Sollten wir wohl mal erwähnen. Das heißt, wir müssen das alles noch mal machen. Help.

Von Anonym (Nele Junglas) und Anonym (Taron Heinicke)

 

Jugend debattiert – diesmal die nackte Wahrheit

 

Das Debattieren und Diskutieren beginnt schon während der Fahrt, die Debattanten recherchieren und bereiten sich fleißig auf die Debatte vor. Angekommen werden Namensschilder verteilt; wir als Reporter bleiben jedoch anonym, ist vielleicht auch besser so.

Direkt beanspruchen wir einen Tisch für uns und die Vorbereitung wird fortgesetzt, auch die anderen Debattanten diskutieren eifrig und der Raum wird durch das Gemurmel und Diskutieren gefüllt.

Freundlicherweise werden Kekse und Getränke angeboten und somit werden die schon stark arbeitenden, Gehirnzellen durch die angebotene Zuckerquelle unterstützt.

Ironischerweise werden jedoch nur Plastikbecher angeboten, die jedoch später damit gerechtfertigt werden, dass man diese beschriften kann, um nur einen Becher pro Person nutzen zu müssen. Ob es das besser macht, ist eine andere Frage; Tassen gab es jedoch.

Zum Einstieg wird eine Rede gehalten, es wird sich bedankt bei den Helfern und Organisatoren. Darauf folgt eine Einführung über den Ablauf des Tages und ein kurzer Beitrag über die Debatten. Es wird sehr poetisch dargelegt, dass Debatten ein Streit seien, der zu Frieden führe und durch dessen Anwendung man mit Meinungen und Argumenten konfrontiert werden würde und lerne könne, sich in andere hineinzuversetzen.

Bevor das Debattieren startet, haben die Juroren ein kleines Briefing, in dem das Bewertungsraster noch einmal besprochen wird.

Das Debattieren beginnt und alle Debattanten werden in verschiedene Räume und auf verschiedene Positionen verteilt, in sie debattieren sollen. Die erste Debattenrunde steht unter dem Thema: „Sollen Jugendliche sich selbst verpflichten ihre Handynutzung zu beschränken?”.

Nun beginnt also das Debattieren, alle haben wie immer zwei Minuten Zeit, ihre Position und das Thema zu erläutern, beginnend mit Pro eins, Contra eins, Pro zwei und schließlich Contra zwei.

Dann wird debattiert.

Eine Klingel deutet an, dass die Zeit vorbei ist. Nun haben alle noch die Chance ihre endgültige Position zu nennen und kurz zu erläutern. Ein erneutes Klingeln beendet die Debatte, woraufhin alle den Raum verlassen sollen, damit sich die Juroren besprechen können. Zuletzt erhalten alle ein Feedback.

Die zweite Debatte steht unter der Frage: „Soll die Polizei in Pressemitteilungen die Nationalität der Tatverdächtigen nicht mehr nennen?”.

Diese läuft genauso ab wie die vorherige.

Daraufhin gibt es eine Pause, in der Verpflegung – warmes Essen –  zur Verfügung gestellt wird.

Endlich beginnt die Finaldebatte, an der nur die besten Debattanten teilnehmen. Diese werden also bekanntgegeben. Auch unsere Schule nimmt Teil an dieser Debatte, die unter dem Thema: „Soll in Hamburg der Klimanotstand ausgerufen werden?” steht. Nun also werden in der Halle, in der wir empfangen wurden, die Finaldebatten der Sekundarstufe  eins und zwei stattfinden.

Nach den Debatten besprechen die Juroren (diesmal waren es fünf) die Bewertung und das Feedback und in dieser Zeit erhalten jeweils alle Teilnehmer außer den Finaldebattanten eine Teilnahmeurkunde.

Jetzt folgt das Feedback für die Finaldebattanten. Erst darauf werden die Sieger der Debatte bekanntgegeben, in diesem Fall ist es sogar eine Kandidatin aus unserer Schule. An dieser Stelle: Herzlichen Glückwunsch an Marlene Wermke, die sich somit für das Landesfinale im Hamburger Rathaus qualifiziert hat. Jetzt neigt sich der Tag auch dem Ende zu und ihr hattet einen kleinen Einblick in diesen.

 

 

Debattierwoche 2019

Die alljährlich durchgeführte Debattierwerkstatt der Stadtteilschule Niendorf fand in diesem Jahr in der Woche vom 16. bis 20. September 2019 statt. Die drei Intensivtage zum Thema »Debattieren« dienten dazu, die Argumentationsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler zu verbessern, ihre Teamfähigkeit zu trainieren, ihnen beizubringen, mit einer Debatte richtig umzugehen und diese zu führen und natürlich die stufenübergreifende Gemeinschaft des 11. und 12. Jahrgangs zu stärken.

Am ersten Tag fand eine gemeinsame Eröffnung in Form einer Präsentation statt, in der Frau Brüning den Schülern einen Einblick verschaffte, was sie in den drei Tagen erwarten würde. Daraufhin wurden im Klassenverbund die Grundvoraussetzungen des Themas erarbeitet und zwei Abstimmungen zu der Leitfrage »Soll bei Bezirks- und Bürgerschaftswahlen in Hamburg das Wahlrecht durch eine Wahlpflicht ersetzt werden – ja oder nein?« durchgeführt.

 

Der Schwerpunkt des ersten Tages lag darin, die bestmöglichen Argumente für und gegen die Wahlpflicht zu erarbeiten und festzuhalten. Als letztes wurden die Schüler in profil- bzw. klassenübergreifende Gruppen für die Vorbereitung der Abschlussdebatte eingeteilt, in denen sie dann am darauffolgenden Tag arbeiteten.

Am zweiten Tag fanden sich die eingeteilten Gruppen jeweils in verschiedenen Räumen zusammen, um die unterschiedlichen Teilgebiete zu bearbeiten. Die Anwälte beschäftigten sich mit dem Aufbau einer Debatte und studierten diese. Die Moderatoren, Organisatoren und das Wahlkomitee kümmerten sich um das Schreiben der Reden, die Organisation der Debatte und die Diagrammauswertung der ersten und zweiten Abstimmung. Die Medienaktivisten beschäftigten sich mit dem künstlerischen Teil dieser Woche, und zwar mit der Gestaltung von Plakaten und der Erstellung von Bildern von den Anwälten. Die Juroren bewerteten die Debattierenden und gaben ihr persönliches Feedback ab. Als letztes folgten die Journalisten, die diese Debattierwerkstatt dokumentierten.

Am dritten und gleichzeitig letzten Tag der Debattierwerkstatt fand die Abschlussdebatte in der Aula statt, wobei in zwei Durchgängen jeweils vier Anwälte in Zweiergruppen (pro vs. contra) antraten und debattierten. In der ersten Runde traten Lennart L. und Jona K. als Pro-Anwälte gegen die Contra-Anwälte bestehend aus Marlene W. und Dominic S. an. Beide Teams brachten gute Argumente vor und versuchten die Argumente des anderen Teams bestmöglich zu entkräften. In der zweiten Debattierrunde traten als Unterstützer der Wahlpflicht in Bezirks- und Bürgerschaftswahlen in Hamburg Enola B. und Nika H. gegen die Unterstützer des Wahlrechtes Luis H. und Jan F. an. Beide brachten überzeugende Beiträge und wirkten gut auf das jeweils andere Team ein, was zu einer gelungenen Debatte führte.

Zum Abschluss wurden die beiden Jahrgänge aufgefordert, ihre Stimmen auf Wahlzetteln einzutragen bzw. anzukreuzen und diese abzugeben. Nach einer kurzen Pause wurden die Ergebnisse der Erst-, Zweit- und Drittwahl bekanntgegeben und in Form von Diagrammen präsentiert. Die Diagramme zeigten deutlich, dass die Contra-Wähler in der Mehrheit waren, dass also nach Ansicht der meisten Schülerinnen und Schüler jeder selbst entscheiden solle, ob er zur Wahl geht oder nicht. Es zeigte sich auch, dass die Zahl der Enthaltungen in der dritten Abstimmung geringer geworden war und einige Schüler_innen sich im Laufe der Tage eine neue Sichtweise angeeignet hatten – vermutlich ein Ergebnis der Beschäftigung mit dem Thema innerhalb der Debattierwerkstatt.

Im Anschluss an die Bekanntgabe der Abstimmungsergebnisse gaben die Juroren den Debattierenden ihr persönliches Feedback und hängten noch einige Tipps für möglicherweise folgende Debatten an. Als letztes gaben auch die Lehrerinnen und Lehrer ihre Einschätzungen zum Ertrag der Woche ab und fragten die Schüler_innen, ob sie Verbesserungsvorschläge für das nächste Jahr hätten.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die diesjährige Debattierwerkstatt einen guten Einblick in das Debattieren ermöglicht und die beiden Jahrgänge durch die Zusammenarbeit verbunden hat.

 

Emma und Jonathan

 

Kekse klauen

Morgen sollen ein paar Schüler in der großen Aula debattieren und sollten sich lieber als Anwälte verkleiden (wenn nicht, dann fliegen sie von der Schule). Das Thema ist: Soll bei Bezirks- und Bürgerschaftswahlen in Hamburg das Wahlrecht durch eine Wahlpflicht ersetzt werden – ja oder nein?

Momentan laufen die Vorbereitungen der Teams, die man braucht, um eine Debatte richtig führen zu können.

Wir machen uns gleich auf den Weg zur ersten Gruppe, die in diesem Fall wir selber sind: Die Journalisten! (Überraschung!)

Man hört die Tastaturen klicken. Man riecht die Konzentration. Wir schnüffeln Schweiß. Alle sind konzentriert – UND DANN! Es fällt ein Blatt Papier auf den Boden. Alarm. Bananenschalen. Herzinfarkte. Die Leute kreischen panisch. Schreie. Sirenen. Explosionen. Feuer. Erdbeben. Eigentlich hat sich nur jemand gebückt und das Blatt aufgehoben. Aber pssssssst.

Wir nehmen die Stimmen der Schüler wahr. Einer klingt so männlich wie Batman. Keine Ahnung, wer das ist. Vielleicht ist es ja Batman? Wir gehen weiter zur nächsten Gruppe: Die Organisatoren.

In der Aula angekommen, sehen wir auf der Bühne ein paar Schüler, die rumkrabbeln wie kernbehinderte Affen mit Stock im… hinten drin halt. War nur Spaß. Die haben an Schuhen geschnüffelt. Im Ernst. Die Lehrer tun mir echt leid.

Ansonsten ist die Arbeitsatmosphäre gut. Etwa zwei Schüler machen das, was sie sollen. Lassen wir mal die anderen 20 außen vor. Die Schüler proben schon auf der Bühne, nachdem die Schuhe weggeräumt wurden. Allerdings machen sie komische Fehler, die sich keiner erklären kann, oder will… . Der Moderator spricht – warum auch immer – sehr schnell und niemand ist in der Lage ihn zu verstehen. Fängt ja gut an.

Gehen wir mal lieber weiter, bevor wir auch noch gezwungen werden an Schuhen zu schnüffeln. Ganz schnell. Ich glaube, ein Schuh verfolgt uns. Hilfe!!!! Wir flüchten zu den Anwälten. Die haben einen Schuhlaseraugenabschussgerätabwehrmechanismus. Da sind wir sicher… Hoffentlich. Ich rieche schon das würzige Schweißaroma… Ganz schnell weg hier…

Wir sind jetzt bei den Anwälten und ich glaube, wir haben den Schuh abgehängt. Die »Anwälte« üben gerade, sich gegenseitig Pro- sowie Contra-Argumente ins Gesicht zu klatschen. Bis jetzt wirken sie ganz erfolgreich. Allerdings ist es hier lauter; als wenn ein bekiffter Bob der Baumeister das Gebäude mit seinem Plastikhelm abreißt.

Der Lehrer hat eben gerade mit etwas Komischem auf die arme Glocke geschlagen, damit es ruhig wird. Die arme Glocke! Wenn die Glocke den Lehrer mit etwas schlagen würde. Dann… Lauf.

Jetzt werden die Anwälte gewählt und man kann die Begeisterung förmlich sehen. Viele Schüler wurden vorgeschlagen, doch eigentlich will keiner auf die Bühne (also das tun, was diese Personen eigentlich hätten tun sollen, damit sie nicht komplett nutzlos sind), was jetzt zu einem Problem führt, welches schier unlösbar ist.

Jetzt laufen wir vor dem Lehrer weg; er hat gerade die Glocke ins Gesicht bekommen.

Wir rennen schneller als Tanzverbot mit einem McDonalds-Gutschein. Wir laufen zu der Gruppe, von der wir denken, dass es dort am sichersten ist: Die Medienaktivisten!! Im Notfall hauen die den Lehrer mit digitalen Papieren. Und der Laptop fliegt hinterher. Aber egal. Ist nur ein Notfallplan.

Wir schauen uns in dem Raum um… 1 Person arbeitet. Diese eine Person hat verdammt viel Spaß daran, ein paar komische Pixel auf das digitale Papier zu klatschen, sodass dieses dann später an irgendwelche Wände gehängt werden kann, damit auch jeder Vollidiot checkt, dass es sich hier um eine Debatte handelt.

Wir haben gehört, dass es irgendwo eine Gruppe gibt, die so leise sein soll, dass man allein durch den Geruch der Ruhe ins Koma fällt. (Die Ruhe stinkt schlimmer als… ApoRed.). Also Gasmaske auf und hin da.

Wir sind da, allerdings denken die Leute, wir sind irgendwelche Überlebende aus einem atomaren Krieg aus dem Jahre 2198,5. Die wollten uns schlagen. Die sind doof. Wir haben die Masken abgenommen und die Leute erkennen uns doch… Was ein Wunder.

Naja, jedenfalls ist die Gruppe leiser als ein Stein, der durch Helene Fischers Gesang umgebracht worden ist (Die schafft es sogar, Steine mit ihrem Gejaule zum Platzen zu bringen). Die Leute, die uns nicht schlagen wollten, schlafen. Die Leinwand ist unten und der Beamer an, es läuft irgendetwas über andere Debatten, welche man aufgrund der krassen Langeweile auch als Sterbehilfe hätte nutzen können. Ich dachte eigentlich, das wäre verboten, aber Spezialisten sagen, der sogenannte Lernfaktor wäre dabei hoch.

Wir haben uns jetzt durch alle Gruppen (auch »Nahtoderfahrungen« genannt) gequält und sind auf dem Weg zur eigentlichen Debatte. Mal schauen, ob sich das ganze Zeug gelohnt hat.

Und wie es aussieht, ist es nicht der Fall…

Die Debatte ist einschläfernd. Außerdem haben die »Anwälte«, DIE VERDAMMT NOCHMAL NICHT SO ANGEZOGEN WAREN (Schulverweis ist schon raus), sich mit irgendwelchen Fachausdrücken, die sowieso kein Mensch versteht, die Ohren zusammengeschlagen (Wahrscheinlich, damit niemand von den IQ-losen Anwesenden merkt, dass die Argumente so nutzlos sind wie 99 von 100 Themen in Mathe). Glaube ich. Ich habe geschlafen. Fast durchgehend.

Das Produktivste in der gesamten Debatte war ein Papierflieger, den ich gebaut habe, damit es nicht komplette Lebenszeitverschwendung war.

Das war es dann auch mal mit unserer unlogischen, verrückten und sinnlosen Reportage. Wir hoffen, sie hat euch trotzdem gefallen (also eigentlich ist uns das relativ egal, aber wen interessiert das schon? ABER: hat euch das nicht gefallen, werden wir heute Nacht alle eure Kekse klauen und essen, ihr wurdet gewarnt). Vielleicht seht ihr jetzt hier drunter oder drüber noch ein paar sinnlose Bilder, die sowieso keinen Menschen interessieren. Schönen Tag noch. Und passt auf eure Kekse auf.

 

Nicola und Taron